1. |
Das Geheul
04:37
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Sag den Leuten doch da draußen,
dass alles Schreien hilflos ist.
Sag es laut und sag es lauter,
dass auch du es nicht vergisst:
dass der Lärm in diesen Straßen
nichts als Unmut darüber ist,
dir selbst einzugestehen,
dass du selbst nicht
der Größte bist.
"Ja", sag ich zu dir,
"manchmal frage ich mich schon
wie es ist, zu sein, wie du:
so blind und voller Hohn."
'Feiger, linker Hurenstaat'
sprühst du nachts an andere Türen!
Gehören die Bücher von diesem KOPP Verlag
tatsächlich alle dir?
Was für ein Geheul!
Du suchst doch kein Gespräch,
du suchst nur eine Bühne
für den faschistischen Dreck,
den ich von dir zu hören kriege,
wenn du wieder auftauchst,
als würd' man dich erwarten
und gegen das Leben fauchst -
hier krachen jetzt die Schwarten
und dein Geheul!
Und wenn du sprichst, dann klingt es
wie ein Jammern, als wärst du voll.
Du stolperst durch den Tag -
ein Elend hier, die Schnauze voll.
Und dein Selbstmitleid, das schwillt
und schwillt - nichts, was ich ertrag'.
Solltest du mir etwa leid tun?
Geh nach Haus, spar's für
'nen andren Tag: dein Geheul!
Du erwartest keine Antwort,
deine Worte müssen raus.
Hörst nicht, was andere sagen,
willst nicht aus deiner Wahrheit raus.
Und du redest und du redest
sinn- und luftlos auf mich ein,
nur um die Stille zu überwinden,
doch was mich stört
ist einzig dein Geheul!
Und du wartest immer drauf,
dass dein Leben noch beginnt:
Morgen kommt schon, macht nix,
wir sind, wie wir eben sind.
Du sitzt hier rum und wartest,
dass was geht und glotzt TV.
Du kommst nicht rum, die Welt
dreht sich um dich -
Mann, bist du schlau... Es ist Geheul!
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2. |
Ans Meer zurück
05:03
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Wir fuhren einfach los
mit unseren Mixtapes durch die Nacht.
Wir wollten ans Meer hoch,
spontan und frei, nicht nachgedacht.
Wir hielten in Parklücken
und schliefen auf dem Rücksitz ein.
Am Morgen ging’s weiter:
du am Steuer und ohne Führerschein.
Ich hab' so viel falsch gemacht
und nichts bereut in dieser Zeit.
Wen immer es angeht, hab' ich gedacht,
wir sind da und ich bin bereit.
Wir wollten ans Meer zurück!
Es ist nie zu spät, nie zu spät!
Endlich erleben, was alles geht,
was alles geht.
Selbst unsere Freunde
wussten nie, wo wir waren.
Was hätte ich nicht alles dafür getan,
um mit dir einfach wegzufahren.
Ich mochte dich viel zu sehr
um zu verstehen, wo wir beide waren,
doch hab ich niemals zuvor
was Schöneres gesehen in den Jahren.
Ich hab' so viel falsch gemacht
und nichts bereut in dieser Zeit.
Wen immer es angeht, hab' ich gedacht,
du bist da und ich bin bereit.
Wir wollten ans Meer zurück!
Es ist nie zu spät, nie zu spät!
Endlich erleben, was alles geht,
was alles geht.
Wir wollten ans Meer zurück!
Frei sein auf unserem Weg,
wohin der Wind uns wieder
nach Hause trägt, nach Hause trägt.
Und falls ich geheult hab,
dann, weil ich wusste,
was Freiheit heißt, frei von mir selbst
und befreit von all dem Scheiß.
Wir wollten ans Meer zurück!
Es ist nie zu spät, nie zu spät!
Endlich erleben, was alles geht,
was alles geht.
Ich hab' so viel falsch gemacht –
noch immer hab' ich nichts bereut.
Jetzt greifst du nach meiner Hand
und sagst: „Hey, ich bin bereit.“
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3. |
Für mich behalten
04:43
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Ich wollt' es ja eigentlich
immer für mich behalten,
aber irgendwie kann ich
bei dir nicht still bleiben.
Ich gebe zu, ich kann
dich ziemlich gut leiden,
denn du strahlst und bist
trotzdem so herrlich uneitel.
All diese Freude
und Zuversicht gibst du
und du lächelst und sie schweben
und du winkst ihnen zu.
Sie mögen dich, sie freuen sich,
es lässt mir keine Ruh',
wie man so sein kann:
so wunderbar wie du.
Ehrlich gesagt,
ich weiß nicht viel.
Ich seh' nicht gut aus
und hab' keinen Stil,
Ich kann schlecht Witze machen,
du lachst dennoch mit Gefühl.
Wir können Weinen vor Lachen,
wir sind uns selten zu viel.
Es sind nicht die Sachen,
die du trägst.
Es gibt keinen Zweifel,
den du hegst.
Zuversicht ist es,
die du allen um dich gibst -
was hab' ich für ein Glück,
dass du einen Freund in mir siehst.
Der Duft deiner Haare,
deine Stimme in Fis -
ich mag fast alles an dir,
so wie es ist.
Deine Haut, deine Augen,
so wie du küsst -
bleib einfach so,
bleib wie du bist.
Ehrlich gesagt,
viel weiß ich nicht.
Ich bin nicht sehr schlau,
aber dafür weiß ich,
wie schwer es doch
tatsächlich ist,
in Worten zu sagen,
wie wunderbar du bist.
Ich mag die Namen,
die wir uns verleihen -
hab' tausend davon für dich,
doch eigentlich gibt's nur ein
Detail, das zählt und was ich
immer auch so mein':
Ich liebe es,
mit dir zusammen zu sein.
Ob dünn oder nicht,
ob glatt oder gewellt,
ob pink oder schlicht,
schlecht gelaunt und gequält,
ein Tag mit dir liegen
im Mohnblumenfeld
mitten im Sommer -
das Schönste der Welt.
Ehrlich gesagt,
was weiß ich?
Ich rede viel Quatsch
und manchmal denke ich nicht
darüber nach, was ich sag'
und dann spreche ich
aus, was ich eigentlich
behalten wollt' für mich.
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4. |
Josefine
04:49
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… und dein Brief kam bei mir an, Josefine,
und du schriebst, dass jemand kam
der lang schon wartet, mich kennenzulernen.
Und darunter stand ganz groß „Josefine" -
ein Name, den ich kenn'
und nie zuvor so las...
Josefine, ich erkenn' dein Lachen
zwischen den Zeilen
deiner Großbuchstaben.
So vertraut, als wär kein Tag vergangen,
les' ich und denke laut:
'Was machst du denn für Sachen.'
Ich dacht', ich spür'
dich atmen auf meiner Haut...
… es war mir so vertraut.
… und dann lagst du neben mir, Josefine,
eine Nacht lang und die Narben
sollte ich nicht sehen.
Wir hörten deine Lieblingsplatten, Josefine:
„Nach der verlorenen Zeit“ -
Ich wollte mit dir untergehen.
Josefine, ich dacht', ich sehe wieder
die Ähnlichkeit in dir
und deinem großen Bruder,
der nichts wissen will
von den bunten Farben.
Du möchtest ihn verstehen
und es so haben wie es war.
Woran hast geglaubt?
Ich weiß, du hast auf mich gebaut.
… und ich schrieb dir dann zurück, dass mir die Zeit
fehlt, in der wir nur zu zweit
vorm Fernseher lagen, gelangweilt.
Du hast nie reagiert.
Doch wieso? Der Freund, dem ich damals schrieb,
heißt heute nicht mehr so.
Josefine, ich dacht', ich seh' dich stehen.
Ich konnte es nicht erwarten,
du hast's mir angesehen
wie ein Kind, das zum ersten Mal
begreift, in dem Moment
hat es keine andere Wahl.
Ich hab' dir
jedes Wort geglaubt...
… doch ich hab' mich nicht getraut.
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5. |
Nichts geschieht
05:11
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Wir träumten in diesen Straßen,
wir würden landen an einem Strand,
weiter weg, nicht so nah
wie die Ostsee es damals war.
Ein alter Freund und ein altes Haus -
Ich hab' geträumt und du baust darauf.
Du wolltest glauben -
ich schließ die Augen.
Und du hast dich verlassen auf mich
und jetzt fühlst du dich selber so.
Wir wollten es schaffen
und dabei hab' ich
darüber nachgedacht:
Mann, war ich damals froh!
Es ist unglaublich, wie stark
der Wind in den Pappeln weht.
Ich war so lang nicht da,
es sieht genauso aus.
Ich atme tief ein und nichts geschieht.
Baby, unglaublich, wie die Zeit vergeht... und nichts geschieht...
Du siehst nichts mehr,
doch ich sehe dich.
Du atmest schwer und ich wünschte,
ich könnt' diesem Luftschloss eine Weile entkommen.
Die Straßen sind dieselben, die Häuser stehen leer. Wie den Kindern zeigen, wie unsere Kindheit damals war?
Du sagst nun nichts mehr -
ich sag, es ist OK.
Und du hast dich verlassen auf mich
und jetzt fühlst du dich selber so.
Wir wollten es schaffen
und dabei hab' ich
darüber nachgedacht:
Mann, war ich damals froh!
Es ist unglaublich, wie stark
der Wind in den Pappeln weht.
Ich war so lang nicht da,
es sieht genauso aus.
Ich atme tief ein und nichts geschieht.
Baby, unglaublich, wie die Zeit vergeht... und nichts geschieht...
Die Straßen sind noch immer dieselben,
die Häuser stehen heute leer.
Unsere Geschichte ist zu lange her.
Und du hast dich verlassen auf mich
und jetzt fühlst du dich selber so.
Wir wollten es schaffen
und dabei hab' ich
darüber nachgedacht:
Mann, war ich damals froh!
Es ist unglaublich, wie stark
der Wind in den Pappeln weht.
Ich war so lang nicht da,
es sieht genauso aus.
Ich atme tief ein und nichts geschieht.
Baby, unglaublich,
wie die Zeit vergeht...
wie die Zeit vergeht,
und nichts geschieht...
einfach nichts geschieht.
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6. |
Dreikönigstag
06:13
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Ein neues Jahr, das gerade begann -
wir kamen heim, es fing zu schneien an
das Radio laut gestellt.
Du sagtest mir, du willst weg von ihr.
Du fühlst, der Winter steht
vor der Tür. Die Tage sind gezählt.
Und später saß ich da in dieser Minibar
und sie sagte mir, wie die Welt mal war,
wird sie jetzt nie wieder sein.
Ich sagte ihr: „Ich glaube dir.“
Doch was ich dachte war: 'Nein - ich lass' es sein,
er kommt wieder heim zu dir.'
Sonntagnacht am Küchentisch:
wir hören Songs und ich küsste dich
ohne Ahnung, was nun geschieht.
Das Öffnen der Tür, das Entsetzen in ihr,
die Verwirrung in mir: Das ist das Ende hier.
Keiner weiß, wie es weitergeht.
Und wieder saß ich da an diesen Nachmittag
und sie sagte mir, dass dieser Januartag
schlimmer als Sterben war.
Und ich sagte ihr: „Ich glaube nur,
schon vor langer Zeit war es bereits soweit.
Keiner pflegt dieses alte Grab.“
Dreikönigstag, allein zu Haus.
Ich nehme ein Bad und seh' das Bild
auf dem Spiegel, den du gern bemalst.
Du rufst an, weinst am Telefon,
sagst, ein Sturm zieht auf, du hast genug davon,
dass es nie so ist wie angesagt.
Und du fragtest mich, warum erzählst du nicht,
was wirklich geschah an diesem Feiertag.
Ich sagte: „Frag ein andern mal...“
Ich sah dich vor mir für einen Augenblick
vor dem Fenster stehen - einen Schritt zurück,
erkannt' ich mich und war dir so nah.
Du gingst raus in den Schnee, auf den alten Weg.
Dein Blick auf der Suche nach dem, was fehlt,
war das Letzte, was ich von dir sah...
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7. |
Unter Wasser
06:17
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Du siehst all mein Schwarz
und versuchst es zu drehen,
unter Wasser.
In etwas, das ich einmal war,
doch ich kann oft nur noch Tiefen sehen,
selbst unter Wasser.
Du springst über deinen Schatten,
hast aufgegeben, aufrecht zu stehen,
selbst unter Wasser.
Und alles, was wir einst hatten,
droht im Strudel unterzugehen,
hier unter Wasser.
Irgendwo, irgendwie, irgendwann.
Irgendwo, irgendwann, unter Wasser.
Und ich dachte immer,
hier bin ich endlich unsichtbar,
unter Wasser.
Du dachtest: unsichtbar für dich,
so salzig dein Blick war,
unter Wasser.
Schweig, versuch nicht, Luft zu holen,
stumpfe Laute schwinden
unter Wasser.
Alles steigt nach oben,
nur wir beide sinken
weiter unter Wasser.
Irgendwo, irgendwie, irgendwann.
Irgendwo, irgendwann, unter Wasser.
Alles ist Vergänglichkeit
in Zeitlupengeschwindigkeit
hier unter Wasser.
Kein Hall, kein Schall, nur ein
langer Fall in tiefe Dunkelheit,
hier unter Wasser.
Ein Licht, das durch die Tiefe bricht,
das ist alles, was ich brauch,
hier unter Wasser.
Wir atmen noch, komm, lass uns leben,
wir tauchen wieder auf
aus dem Wasser.
So kalt ist es hier - halt mich fest an der Hand!
Sie sagten, es wird schwer -
wie hat es angefangen?
Ich weiß es nicht mehr, wie alles begann.
Irgendwann atmen wir
und alles fängt neu an.
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8. |
||||
Fast, als er wär' er fest gewachsen,
seh' ich den Jungen noch vor mir:
den Blick gesenkt, nichts geschenkt,
kein Ass im Ärmel, nicht sein Revier.
Jede Woche ein Ritual -
wie ein Faustschlag jedes Mal:
sichtlich bemüht, stramm zu stehen -
wie andere aussehen, nur einmal.
Und er wartet, dass es anders wird,
wartet, dass das Eis endlich bricht.
So, wie es sonst bei anderen passiert,
bei allen, nur dem Jungen nicht.
Er steht in dieser Endlos-Reihe
und fürchtet, dass er es nicht kann.
Und immer wenn er am Zuge ist,
ist der hinter ihm vor ihm dran.
Und er würd' lieber nicht hier sein.
Ich seh' Gesichter, die hoffen: 'Nein,
lasst ihn überall hin,
nur nicht bei uns rein.'
Rauh die Haut und rot die Haare,
schwer sein Blick, blass sein Gesicht.
Groß sein Wunsch, zu sein wie andere Jungs.
So sind doch alle, nur der Junge nicht.
Sie mögen nicht, machen ihn lächerlich,
doch er traut sich kein einziges Mal,
sich zu wehren. Länger zusehen kann ich nicht:
Ich hab keine Wahl.
Und einer pöbelt mir entgegen:
“Was mischt du dich hier ein?“
“Lass ihn in Ruhe,“ sag ich zu ihm.
Er sagt, “Bist auch du jetzt auch ein...?“
Und geballt ist seine Faust
als seine Wut auf mich ausbricht.
“Du bist fällig,“ brüllt er laut,
“ihr kennt mich, nur der Junge nicht.“
Und jetzt stehen sie da, steif vor Starre -
was wird jetzt geschehen?
Auf wackligen Beinen könnt' ich mich beeilen,
doch er wird mich so und so kriegen.
Ich dreh' mich zu dem Jungen,
schau' mich um, er ist nicht mehr da.
Ich wollt' ihm noch sagen, dass ich nichts lieber tat
an diesem Nachmittag.
Ich werd' vielleicht nicht schlafen können.
Ich seh' ständig sein Gesicht.
Sie können alles von mir haben -
alles, nur den Jungen nicht.
|
||||
9. |
Sommerende
03:33
|
|||
Ich dachte wirklich,
das alles bleibt für immer:
Ein leichter Wind
zieht um die Häuser
im Hinterhof,
jemand spielt Klavier
bei offenem Fenster,
der Sommer geht zu Ende hier.
Die Vögel ziehen nach Süden,
es riecht nach Kamillenblüten
und die Sonne wirft etwas müde
ihre Schatten auf die Wege.
Und weiter unten singt ein Kind
ein Lied, das ich von früher kenn'.
Leise summt die Nachbarin
und lächelt verlegen,
als wir uns kurz sehen.
Ich deck' den Küchentisch
und der Fernseher flimmert.
Das Abendlicht strahlt golden
in mein Mansardenzimmer
und in der Mitte liegt dort,
wo er so lang schon liegt,
der Brief, den ich dir
im Frühling schrieb.
Und jetzt ist es September -
er liegt dort noch immer.
Und ich bau' ein Flugzeug daraus:
Gute Reise, mein Freund...
komm gut nach Haus!
Jetzt fliegen sie einfach davon:
die Worte, die uns zwei gehören.
Kein wir, kein uns, kein ich
und du wirst dich nicht
daran stören,
aber du und ich,
du und ich,
du und ich…
wir haben's uns
doch geschworen.
Der Wind hat sich gelegt,
alles ist friedlich hier.
Nebenan auf dem Balkon
landet ein Flieger aus Papier.
Ich bin hier
und bleibe hier für immer.
Die Luft ist klar –
vorbei ist dieser Sommer.
|
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10. |
Still
04:18
|
|||
Einsam ist es seit ein paar Jahren.
Sie sagen: „Du hast es so gewollt.“
Verstehe, weshalb sie das sagen.
Fühl' mich von schlechten Launen überrollt.
Wag den Rhythmus, tanz nicht gegen ihn an:
wie ein Kind, das glaubt, dass keiner es sehen kann.
Verlerne nicht zu sagen, dass ich immer noch l(i)eb.
Frag' mich nur öfter, ob's noch andere gibt.
Und sag, was du willst -
ich weiß, ich hab' nicht viel.
Ich sag': “Hallo, hallo,
ich weiß, wie du dich fühlst.“
Ich lern', zu leben,
ohne Ziel, Kalkül.
Oh, wie ich es mag:
Die Stadt steht still.
Es ist nichts wert, wenn du etwas sagst
und es nicht so meinst.
Denk einmal nach, bevor du fragst!
Halt die Luft an, atme tief ein.
Keiner lächelt mehr in dieser Stadt.
Hab' diesen miesen Ton so satt!
Und alle wundern sich, dass keiner den anderen sieht.
Sei einmal cool, sei einmal kein Freak!
Und sag, was du willst -
ich weiß, ich hab' nicht viel.
Ich sag': “Hallo, hallo,
ich weiß, wie du dich fühlst.“
Ich lern', zu leben,
ohne Ziel, Kalkül.
Oh, wie ich es mag:
Die Stadt steht still.
Und sag, was du willst, aber mach einmal Trieb,
weil die Schuld nicht bei den anderen liegt.
Lern jetzt zu leben, halt dich nicht für blöd.
Streng einmal deinen Kopf an und komm raus aus deiner Welt,
wo einzig zählt:
Aufzugeben.
Nicht zuzuhören.
Aus dem Weg zu gehen.
Frieden zu stören.
Nie einzusehen, 'nen Eid zu schwören.
Sich nie festzulegen.
Alles überhören.
Herumzupöbeln.
Sich zu beschweren.
„Scheiße“ zu grölen,
statt sie wegzukehren.
Herumzunölen und ohne Nerven
nach dem erstbesten
mit Dreck zu werfen.
Und sag, was du willst,
ich rieche zu viel Müll!
Ich halt' die Luft an –
ich kenne das Gefühl.
Ich lern', zu atmen.
Ich kenne auch kein Ziel.
Und ich bin gern hier –
doch die Stadt steht still.
|
||||
11. |
Es ist zu lange her
05:03
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|||
… dass jemand versteht,
dass ich ein wenig Zeit brauch'
für mich und ein paar Zeilen
und für dich auch.
… dass ich mir selbst versprochen hab',
dass am Ende immer steht,
dass jeder von uns noch sieht,
wohin die Reise geht.
Mein Versprechen ist leer...
… weil alles, worin wir
uns einst blind verstanden,
jetzt die Luft zum Atmen nimmt
nach so vielen wilden Jahren,
… weil wir müde sind, so endlos müde sind -
müde, wie die, die auf der Suche sind,
rastlos, taub und blind -
dabei ist es längst zu spät.
Ich sehe uns nicht mehr.
Damals fand ich jemand,
der hungrig war wie ich:
ohne Grund, ohne Pfand
und was weiß ich noch alles nicht.
Doch die Richtung hat kein Ziel.
Ich hab' stets beides vertauscht.
Ich wollt' immer schon zu viel
und gab uns lang schon vor dir auf.
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12. |
Einfach
04:33
|
|||
… und ich hätt' gern
gewusst, was du denkst
als du den Wagen
zur Auffahrt rauf lenkst.
Ich sprach von Hoffnung -
wie traurig das klang -
im Radio lief Tom Liwa,
der was von Zuckerbaby sang.
… und ich weiß, wie du damals sagtest:
„Lass uns einfach glücklich werden.“
Und heut' - nach all der Zeit -
bist du es mehr, als wir es damals waren?
Wir hielten kurz an,
es war keiner zu Haus.
Der Vorhang meines Zimmers
wehte zum Fenster raus.
Dein Blick fiel auf mein
schulterlanges Haar.
„Ich muss gehen“, sagte ich.
Wir wussten beide, dass es nicht so war.
… und ich weiß, wie du damals sagtest:
„Lass uns einfach glücklich werden.“
Und heut' - nach all der Zeit -
bist du es mehr, als wir es damals waren?
… und ich fahr' wieder
die alte Straße lang.
Hier lief einst ein Junge,
der kein Wort rausbekam.
Der eine Moment
und so viele Fragen -
ich musste so alt werden,
um einmal „ja“ zu sagen...
… und ich weiß, wie du damals fragtest:
„Wollen wir einfach glücklich werden?“
Und heut' - nach all der Zeit -
bist du es mehr, als wir es damals waren?
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songs für huckleberry Germany
"Mitreißend [...], sehr nachdenklich, auch romantisch und melancholisch."
Radio MDR Sachsen-Anhalt
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